Yttervikaløped in Skreia;
13. September 2009

Ich interessiere mich ja nun mal für alte Technik. Dazu gehören auch alte Dampfschiffe. So wollte ich meinen freien Sonntag nutzen um mir den alten Raddampfer - D/S "Skibladner" - anzuschauen. Der Raddampfer wurde 1856 in Betrieb gestellt und ist heute das älteste Dampfschiff der Welt. Er fährt in den Sommermonaten auf dem Mjøsa, dem größten See Norwegens. Stationiert ist er in Gjøvik. Da mein Arbeitskollege Etienne ein begeisteter Oldtimerfan ist, stimmte er meinen Vorschlag doch mal nach Gjøvik zu fahren sofort zu und begleitete mich.

Auf unserer gemütlichen Tour durch Ostnorwegen stießen wir dann zufällig auf ein privates Oldtimertreffen, auf einem abgeernteten Getreidefeld, am Ufer vom Mjøsa. Überrascht und begeistert zugleich stoppten wir sofort unsere Fahrt. Kurzer Smaltalk mit ein paar Herren und wir durften mit auf dem Platz um uns die Oldtimer anzuschauen und ein paar Fotos zu machen. Zugleich waren die Veranstalter begeistert, dass sich ein paar Ausländer für ihre kleine Veranstaltung interessieren.
Das ganze stellte sich als eine Oldtimerrallye heraus. Auf dem Feld vor dem Grundstück des Veranstalters traf man sich und bekam nach einem Begrüßungsapéro das Roadbook.
Es waren überwiegent Fahrzeuge aus amerikanischer und britischer Produktion. Ein richtiger Augenschmaus war dieser sau starke Packard Fourth Series 426.

Ein Ford Typ A darf da nicht fehlen. Es war nicht der einzige Wagen aus dieser Typenreihe. Die Autos aus den 20er Jahren müssen unwarscheinlich gut gewesen sein. Denn oft begegneten sie mir bei Oldtimertreffen in Europa und Nordamerika. Leider werden sie oft zu Hot Rods verstümmelt. So kam mir grad heute in Drammen ein Hot Rod auf der Basis eines Ford Typ A entgegen.

Zweimal Cadillac! Zweimal wunderschöne Formen. Chrom & Flossen lassen grüßen. Oben ein Convertible Series 62 unten ein traumhafter Sedan.

Zurück zu Ford und einem 52er Crestline.

Sprung auf die Insel und weiter geht es mit MG. Solch eine tolle Parade sieht man so schnell nicht wieder.

Rot und weiß. Ein phantastische Paar bilden diese beiden MG Roadster.

Zwei ganz seltene Stücke - Triumph GT6. Oben als Cabrio, untern als Coupé. Einfach nur phantastisch.

Ein brittische Traum! Ein Morgan 4+ und ein Morgan Aero Threewheeler parken nebeneinander. Wo bekommt man solch ein Bild zu sehen?

Aber eine Sache wollen wir nicht vergessen. Wir sind in der Heimat von Elchen und Volvos. Da darf der 544er "Buckelvolvo" nicht fehlen. Hier zunächst als schwarze Limousine.
Noch schöner geht es mit diesem Lieferwagen des Maler und Innenuasstatter Sverre Strand aus Gjøvik. Die Restaurierung von solchen Lieferfahrzeugen, sei es Opel, Framo, VW oder hier ein Volvo, finde ich eine ganz starke Sache. So werden nicht nur die Automobile sondern auch die lokale Geschichte des Handwerks für spätere Generationen aufbewart.

Als "Schneewitchensarg" ging der Volvo P1800 in den Volksmund ein. Hier ein sehr schönes P1800 Coupé, mit dem Volvo Anfang der 60er Jahre versuchte in den Sportwagenmarkt einzusteigen.

Opel - der Zuverlässige! Neben dem sehr schönem Kadett B Coupé gab es noch eine Kadett B Limo zu sehen.

Der Rekord C Caravan war noch im Originalzustand. In Skandinavien trifft man oft auf solche Relikte. Viele Opel Oldtimer im Originalzustand entdeckte ich schon auf meinen Fahrten durchs Nordland.

Noch ein Fahrzeug Made in Germany. Diesmal ein wunderbare Mercedes 190 aus den 50ern.

Hinter dem Cadillac Fleetwood verschwindet doch glatt der nicht gerade kleine Rekord C Caravan. Als diese Limousine vorfuhr, sah ich darin den Fahrer und Beifahrer. Dann gingen hinten die Türen auf und zwei Maidlis sprangen raus. Die waren vorher glatt so verschwunden, wie der Rekord.
Und bei dem Namen Fleetwood fällt mir Stevie Nicks aufforderung zum Lügen von 1987 ein. Ein Klick auf das Bild verlinkt.

Noch ein traumhaftes Duo. Der Packard neben einen wunderschönen 2CV. Von ihm war Etienne am meisten begeistert. Denn neben seinem Citroen CX fährt er einen 2CV. Entzückt waren wir beide von
dem Kennzeichen. Denn die Osloer Regestrierung trägt am Ende eine 68, wie das Kürzel für sein heimatlichen Département Haut-Rhin.

Zwei Amis nehmen einen Russen in die Mitte.

Von hinten fällt der Klassenunterschied der Konstruktionen aus den tiefsten Zeiten des Kalten Krieges noch nicht mal auf!

Und jetzt mal auf den Hintern geschaut!
Aber nicht verwechseln mit Tuningmichls Rubrik, "Hintern statt Hubraum"! Denn von letzterem gab es hier mehr als reichlich.
Wunderschönes Heck vom Sedan!

Das Triumph GT Coupé fällt durch seine große Heckscheibe auf.

Der Mustang wirk von allen Seiten gut. Soll nur noch einer sagen, der hat 'nen Arsch, wie ein Gaul!

Beim Packard bekommt der Begriff "Kofferraum" eine völlig neue Bedeutung.

Was ist das?

Bella Italia. Il calcio di Spider.

Wunderschönes Detail. Kein Grauimport - GM Norway.

Sollte das ein Flugzeug werden? Traumhaftes Detail! Freiliegender V2-Motor am Morgan Aero.

Zurück zu den Roadster von MG.
Einmal links gelenkt,
zum anderen rechts gelenkt. Ein traumhaftes Paar.

Und noch einmal der Chrom vom Cadillac.
Damit starten wir auch die Rallye.

Als erstes Fahrzeug ging der Cadillac Sedan ins Rennen.

Gefolgt vom Ford Mustang, mit sehr schöner Hintergrundkulisse.

Hier eine wunderschöne Studie von der Fahrt des Morgan Aero.

Ein weiterer Ford Typ A bei der Fahrt entlang des Mjøsas.

Der 190er Mercedes in voller Fahrt.

Der Triumph stammt noch aus einer Zeit, als es in Norwegen so wenig Autos gab, dass eine dreistellige Bezirksregestrierung reichte.

Alle norwegischen Fahrzeuge sind in der kleinen Stadt Brønnøysund, im "Bronnoysundregistrene" regestriert. Die Regionale Kennzeichenbedeutung ist so aufgebaut, dass im Südosten - in Halden - mit AA begonnen wird und im Norden - in Hammerfest - mit ZM aufgehört wird. Früher reichten ein Buchstabe und ein kurzer Zahlencode. Dieser Cadillac hat entgegen dem Triumph eine 4-stellige Nummer, da er in der dichtbesiedelten Region östlich des Oslofjorden zugelassen wurden.

E steht für die Region nördlich von Oslo. Hier war auch eine 5-stellige Nummer nötig.

Der Ford Typ A geht ins Rennen.

Schöne Studie vom seltenen Volvo P1800 Coupé.

Hier der Pobeda aus dem Gorkowski Awtomobilny Sawod. Der GAS M-20 wurde zwischen 1946 und 1958 gebaut. Später wurde er vom Volga abgelöst.

Ein weiterer Mercedes bei der Fahrt entlang des Mjøsas.

Hier wieder der schöne 2CV mit originalen französischen Scheinwerfern. Das Fahrzeug aus den 80ern hat schon eine moderne und aktuelle Osloer Regestrierung. Die Insassen tragen passendes französisches Outfit. Dazu die 68 als Endziffer für Mulhouse.

Diese Nummer, die eher eine holländischen Regestrierung gleicht, wurde nur kurzeitig in Norwegen vergeben. Man sieht sie heute sehr selten an norwegischen Oldtimern.

Der Buggy machte ziemlich Dampf und begann die Rallye ziemlich hurtig.

Sehr edel! Der Packard auf dem Weg nach Skreia.

Ein Buick Rivera auf dem Rallye-Kurs.

Hatte ich es schon erwähnt?
Es war Cabriowetter! Aber in Norwegen herrscht schon dann Cabriowetter, wenn es nicht regnet und die Temperaturen über dem Gefrierpunkt liegen!

Und noch ein traumhafter MG im Rennen. Diesmal ein MGB GT.

Der 52er Ford Crestline auf Rallye-Kurs.

Ich liebe es ja nun Autos während der Fahrt zu fotografieren. Erstmal ist es eine größere fotografische Herausforderung sie so in Szene zu setzen, zum anderen mag ich die Reaktion der Insassen. An diesem Bild faszinierte mich am meisten der interessierte Blick des Hundes.

Hier ein Auto, was mich immer wieder sehr fasziniert - Ford Typ A Roadster. Dieses Fahrzueg wurde zwischen 1929 und 1932 gebaut. Dieser hier ist in einem traumhaften Zustand. Leider werden auch sie viel zu Hot Rods verstümmelt.

Hier der SAAB Sonett III im vollem Lauf. Dieses Modell lief in Trollhättan zwischen 1970 und 1974 vom Band.

Der dritte Opel im Feld. Diese beiden Herren waren in einer schönen B Kadett Limo unterwegs. Dazu wieder eins der seltenen norwegischen Kennzeichen.

Dieser MG Fahrer traut dem Cabriowetter nicht so recht.

Der "Buckelvolvo" beginnt seine Fahrt.

Chrom und Flossen! Das begeistert doch das Herz eines Autofotografen!

Klasse Outfit des Morgen 4+ Fahrers!

Der MG Roadster in voller Fahrt.

Um noch ein paar schöne Fotos einzufangen, fuhren wir ohne Roadbook ein wenig die Rallyestrecke ab. Natürlich nahmen wir nicht an den Prüfungen teil. Vor allem auf dem Rebuskurs stellten wir fest, dass wir mit unserem schlechten norwegisch Kenntnissen keine Chance haben.

Dreimal rot im grünen Wald.
Da staunt sogar der Elch am Wegesrand.

Dieser schöne SAAB 96 gehörte nicht zum Korso. Er stand zufällig im Wald, an der Rebus-Strecke.

Der Pobeda unterwegs auf norwegischen Nebenstrecken.

Der MG auf dem Weg zur nächsten Prüfung.

Noch einmal der Ford A Roadster.

Die Typ A Limousine machte am Berg richtig Dampf. Wir waren erstaunt!

Altmetall trifft altes Eisen. Diese schöne genietete Stahlbrücke passte sehr gut zu den Oldtimern.

"Was Oldtimer in meinem Wald? Och nö! Ich mag lieber Birkenblätter!"

Foto + Text: André Breutel / Drøbak, 25.09.2009