Oldtimerparade zum 150. Jubiläum
der Bobcaygeon Fall Fair's; 27.09.2008

The Bobcaygeon Fall Fair's ist die alljährliche Farmermesse im County of Kawartha Lakes in Ontario. Begründet wurde der landwirtschaftliche Jahrmarkt im Jahr 1858. Bobcaygeon selbst ist eine 1000-Seelen Gemeinde 150 km nördlich von Toronto, am Trend-Severn Waterway.

Zum 150. Jubiläum fand eine große Parade durch den Ort statt. Angeführt wurde sie im Kanadischen Stil mit Flaggen und Backpipes.

Die Parade drehte sich hauptsächlich um die Entwicklung der Landwirtschaft und des Handwerks. Viele Einwohner nutzte die Gelegenheit und gratulierten der Veranstaltung zum 150. Geburtstag. So auch die Anderson Family mit ihrem Mc Cormick Schlepper. Die schwedische Herkunft der Familie lässt sich kaum verleugnen.

Die Entwicklung von Handwerk und Landwirtschaft in Nordamerika ist natürlich dicht verbunden mit der Entwicklung des Automobils. So fuhr in der Parade auch ein großer Block von Oldtimern verschiedener Epochen mit, die ich hier näher vorstellen will.
Die Tyn Lizzi darf natürlich in Nordamerika nicht fehlen. Es ist der zweite Ford Modell T den ich sehe. Wie das sächsische Exemplar wurde auch das kanadische Exemplar 1909 gebaut und gehört noch nicht zur Generation der Fließbandproduktion.
"You can have it in any color as long as it's black." ("Sie können ihn in jeder Farbe haben, sofern sie schwarz ist.") Ob der Satz wirklich von Henry Ford stammt oder ihm nur in Mund gelegt wurde, ist rätselhaft. Aber diese "Blechliesel" ist das beste Beispiel dafür.

Der Ford Modell A war reichlich in unterschiedlichsten Ausführungen in der Parade vertreten.
Der Produktionszeitraum war von 1928-1931.
Ob Limousine, Roadster
oder Pick up. In unterschiedlichen Bauarten war das Modell A vertreten.
Sehr schöne Urform des amerikanischen Pick up trucks.

Sprung in die Fiftys und zur Abteilung Chrom und Flossen.
Der Dodge Seneca ist da schon das beste Beispiel.

Die klassische amerikanische Form vom Chevrolet Lumina.

Sehr schönes Oldsmobile 88 Coupé.

Obwohl Schmuddelwetter mit Sprühregen herrschte, ließen sich die Cabriofahrer nicht davon abbringen offen zu fahren. Schon gar nicht wenn man ein elegantes Chevy Impala Cabrio fährt.

Nicht weniger elegant das Buick Wildcat Cabrio.

Der Oldsmobile 442 erreicht nicht ganz die Länge der Vorgänger. Dafür ist er ein optischer Leckerbissen.

Aber nicht alle klassischen Amys besitzen diese Eleganz.
Auch die schlichten Formen waren vertreten.

Der Ford Falcon hingegen begeisterte mich wieder sehr.

Und natürlich meine Favoriten - die Muscle Maschines. Das Chevy Malibu SS Coupé ist ein Traum! Wenn ich da jetzt meinen Chevy Malibu vor der Tür anschaue... Da kommt noch nicht mal was, wenn man drauftritt. Da schlägt nur die Verbrauchsanzeige auf 25 Liter hoch. Beschleunigung, wie ein Hundefänger!

Die Corvette gehört zu einer amerikanische Oldtimerparade, wie das Salz in der Suppe.

Ebenso darf auch ein Custom Car als amerikanische Beispiel nicht fehlen.

Aus meiner täglichen Erfahrung kann ich sagen, dass es in Kanada nicht nur amerikanische Autos gibt. Die Italos sind aber im Alltag kaum vertreten. Die Japser machen hier das Rennen. Da ist der Alfa Spider sicher auch in den 80er Jahren der Exot in Ontario gewesen.

Die Britten sieht man häufiger. Wobei ich schon viele Triumph an den Wochenenden sah.

Mit dem Chevy Cheyenne 400 schauen wir noch mal schnell bei den Pick ups vorbei.

Wobei der Ford Pick up einfach nur geil ist.

Kein Handwerk ist mit Kanada so eng verbunden, wie das Holzhandwerk. Die Jermyn Lumber Limited war bei der Parade mit einem saustarken Ford Truck dabei.

Was aber viele vergessen, Kanada ist einer der größten Getreidelieferanten der Welt. Die riesigen Flächen liegen aber mehr in Saskatchewan und Manitoba. Aber auch Ontario und Quebec haben unendliche Fläche Agraland. Somit will ich auch die Schlepper, wie diesen '49er Ford, nicht vergessen.

Oliver Standard 70.

Vor der Fussion mit Ferguson - im Jahr 1953 - produzierte Massey in Zusammenarbeit mit Harris.

Ein schmucklose Arbeitstier - International Schlepper.

Hier beeindruckte mich weniger das Auto, sondern das hammermässige Elchgeweih auf dem Dach. Mein Hof und meine Flur sind mit geweihen europäischer Elche behängt. Aber gegenüber der nordamerikanischen Moose sind das Spielzeuge. Schöner Größenvergleich mit dem Pontiac Van..

Und jetzt kommen wir zu meinem Hobby. Die Yamaha Nytro sind griffige Dinger. Die gehen ab, wie die Post. Auf einem See erreicht man spielend 100 Sachen. Das ist besser als jedes Bike!

Zum Schluss noch schnell die Fahrzeuge der Bobcaygeon Division der Karwartha Firefighter.
Mit viel Lärm zogen sie durch die Stadt. Aber das kennt man ja von so mancher Feuerwehrparade in Deutschland. Nur ist es hier viel, viel lauter. Beeindruckend finde ich immer, wenn sie hier in Mississauga im Einsatz die Hurontario Road oder Britania Road lang jagen und dann mit gezogenem Horn über die Kreuzung vor unserem Hotel donnern. Da steht dann alles!

Hier noch die Transportmittel aus der Zeit, als die Bobcaygeon Fall Fair's gegründet wurde.

Mit ein paar farbenfrohen Fotos vom Indian Summer in Ontario will ich mich dann auch verabschieden.

Foto: + Text: André Breutel
Mississauga ON, 04.10.2008