10. IFA Oldtimertreffen im
KFZ-Werk "Ernst Grube"; 04.-06.05.2007

Es ist mir eine Ehre, dass ich dieses Fahrzeug fotografieren konnte und es nun hier auf dieser Seite veröffentlichen kann.
Das Ford Model T mit dem Beinamen "Tin Lizzie" (zu deutsch "Blechliesel") ist das Auto des 20. Jh., der erste am Fließband gefertigte Serienwagen der Welt, das erste Auto mit Stahlkarosserie und war mit 15 mio gebauten Exemplaren bis 1972 das meistgebaute Auto der Welt. Bis es vom Käfer abgelöst wurde.
Die Tin Lizzie wurde von 1908-1927 in Detroit gefertigt. Am 14. Januar 1914 begann die Fließbandproduktion. Damit sank der Preis von $ 850.- auf $ 370 und es war das erste Volksauto der Welt geschaffen.
Die Tin Lizzie von Heinz Laaß aus Lichtentanne wurde 1909 gebaut und gehört somit zur Vorsereinproduktion. Neben dem Model F von 1913 kann man ihn zu Hochzeitsfahten mieten. Ein Klick auf die Bilder verlinkt die Homepage.

In diesem Jahr war Jubiläum in Werdau. Zum bereits 10. Mal wurde auf dem Gelände des ehemaligen KFZ Werk "Ernst Grube" das IFA Oldtimertreffen veranstaltet.
Veranstaltet wurde das Treffen vom Stadt- und Dampfmaschinenmuseum Werdau, Fa. Nutzfahrzeugaufbauten & Service GmbH, Autohaus "Wiener Spitze" GmbH, Spedition Schuhmann und der Werdauer Fahrzeug- und Metallkomponenten GmbH.
Weit über 500 Fahrzeuge rollten aus weiten Teilen von Deutschland nach Werdau. Laut Veranstallter ist es damit das größte Treffen von Oldtimer-Nutzfahrzeugen in Deutschland. Die weiteste Anreise hatte ein Schweizer Oldtimerfreund. Mit seinem Mercedes-Bus reiste er von St. Gallen nach Sachsen. Gut 20.000 Besucher bestaunten die Fahrzeuge und erfreuten sich am Showprogramm.

Den diesjährigen Bericht möchte ich vor allem den Oldy-Bussen widmen.

Zahlreich und in einer umfangreichen Typenvielfalt waren sie bei dem Treffen zu sehen. Viele Oldybusbisitzer boten mit ihren Fahrzeug Rundfahrten durch Werdau an. Die eigens eingerichtete Bushaltestelle auf dem Gelände des ehemaligen IFA-Werks war der Ausgangspunkt der Touren.
Ein H6B reist am Freitag zum Treffen an.

Ein seltenes Relikt - H3B von 1952.

Die in Werdau produzierten H6 Busse waren zahlreich angereist. Die weiteste Anreise unter ihnen hatte der Rostocker H6B.

Bei der Typenbestimmung des Wagen Nr. 2 der Döbelner Straßenbahn AG muß ich passen. Vielleicht meldet sich mal Jemand, der Ahnung hat.

Sehr schön waren die Doppeldeckerbusse aus Berlin. Der Denkmalpflege-Verein Nahverkehr Berlin e.V. brachte seinen Büssing D2 aus dem Jahr 1934 und den Do 54, der 1956 im Waggonbau Bautzen gebaut waurde mit. Im damaligen Linienverkehr der BVG trugen sie die Wagen Nr. 698 und Wagen Nr. 929. Neben den beiden Bussen brachte der Verein noch seinen W 50 mit, der auch bei der BVG in Dienst war.

Zweimal Fleischer. Oben aus Eisenach und unten als, "Der Spreesegler" aus Barnim.

Blick ins Heck des Ikarus 66.

Ikarus 66 und Ikarus 55.

Die weiteste Anreise - Mercedes Reisebus aus St. Gallen.

Im Bristol Lodekka fuhr ich eine Runde durch Werdau. Dabei entstand auch das Foto am Fahrerhaus vorbei auf die Straße.

Mit dem H6B Anhängerzug fuhr ich zum Dampfmaschinenmuseum und wie der Zufall wollte auch wieder zurück.
Im Motorwagen erlebte ich dabei den unvergleichbaren Sound der 6 Zylinder unter der Konsole neben dem Fahrer. Interessant ist die Lösung der ausklappbaren Notsitze für den Gangberich bei der Überlandversion des H6B.
Zurück bekam ich den letzten freien Platz im Anhänger. "Das ist ja wie früher, als alle im Bus zusammenrücken mussten", war mein Kommentar. An den Busschaffner werden sich sicher kaum noch User erinnern. In meiner Kindheit war der Beruf schon abgeschafft. Ich kenne nur noch den Straßenbahnschaffner auf der Linie Halle/Saale - Merseburg.

In meiner Kindheit fuhren überwiegend die Ikarus in unseren Region. Selten verirrte sich ein H6B zu uns. Wenn er kam, konnten wir Kinder immer im überfüllten Bus auf der Motorkonsole sitzen.

Mein Reiseziel war das Stadt- und Dampfmaschinenmuseum in Werdau. Jeden technikinteressierten Besucher des Oldtimertreffens kann ich einen Besuch im Museum empfehlen. Neben der sehr sehenswerten Dampfmaschine gibt es hier noch eine große Anzahl weiterer technischer Exponate, eine Ausstellung über das Leben in Werdau und eine schöne Gartenbahn.
Ein Klick auf die Fotos verlinkt eine kleine Galerie.

Bei seinen Stadtrundfahrten blieb der Rostocker H6B mit Problemen an der Spritleitung liegen. Als Bergungsgerät wurde ein auf dem Treffen ausgestellter W 50 Abschleppwagen geholt. So wurde der Bus stilecht ins Depot geschleppt. Eine Aufnahme, wie sie auch in den 70er Jahren entstanden sein könnte.

Im B.M.M.O D9 von Mehnert Promotion wurde am gesamten Wochenende wieder reichlich Bier ausgeschenkt. Hier traf ich mich kurz mit meinen Freunden vom 1. Manta-Club Sachsen e.V.

Canoniersduell mit dem Diplom Ing.

Kommen wir nun zu den LKW's die in Werdau gebaut wurden.
Die Geschichte und Technik vom S 4000, H 6 und G 5 stellte ich im letzten Bericht ausführlich vor.

Aus Warnemünde reiste der S 4000 Anhägerzug der Möbelspedition Seffner an.

Ein sehr schöner S 4000 ADK.
Auf dem Gelände der Harzer Werke in Blankenburg/Harz gammelt grad einer vor sich hin.

Die Gartenlaube auf der Ladefläche. So erlebt man ein gemütliches Oldtimertreffen.

Sehr schöner H 6.

Für den größten Zündstoff und die meisten Diskusionen sorgte der H 6 Sattelzug der Oldtimerfreunde Schwanebeck. "Das ist doch nicht original!" "Das hat es nie gegeben!" und weitere Sätze hörte ich während des Treffens. Aber eine gute Freundin des Manta-Clubs vormulierte es passend: "Es ist doch egal, ob es das gegeben hat. Auf jeden Fall ist der Zug eins der schönsten und aufsehenerregensten Fahrzeuge des Treffens." So dachten es auch viele der Besucher, die sehr zum Leid der Fotografen das Fahrzeug genaustens inspizierten.

Nachts sind alle Laster grau.
Oder grün
oder blau
Auf jeden Fall kam nun im Schein der Straßenbeleuchtung der polierte Lack und das Chrom schön zur Geltung.

Bis in die Nacht gab es viele interessante Dieselgespräche zwischen den Liebhabern und Kennern der alten Technik.

Mit dem Laster der Gorkowski Awtosawod -kurz GAS - wechseln wir zur sowjetischen Produktion.
Bevor mir im letzten Jahr die alte Festplatte gestorben ist, konnte ich noch kyrillische Buchstaben schreiben. Nun leider nicht mehr. Muss ich mal nachrüsten.

Russenpower in brutalster Form. Zwei wuchtig aufgebaute Kras nebeneinander.

Wobei der Kras im Kenworth-Stil sehr gut rüberkam.

So gut wie ausgestorben. Einer der seltenen MAS. MAS steht für Minsk Awtosawod.

Wechsel zur tschechischen Produktion. Der Praga war wie der Karossa über die Landesgrenzen kaum verbreitet.

Den LIAZ hingegen gab es in unzähligen Ausführungen und Aufbauten.

Tatra Zugmaschine der Deutschen Reichsbahn mit passender Lok auf dem Tieflader.

Blick auf das mächtige Aggregat des Tatras.

Der rechtsgelenkte Saurer 2DM war bei der Schweizer Bundesarmee weitverbreitet.

Abteilung Feierwe... ehm Feuerwehr.

Nachdem ich die Feuerwehrfahrzeuge im letzten Jahr ausführlich vorstellte, will ich sie hier auch nur kurz anschneiden. Die S 4000 Feuerwehrfahrzeuge waren sehr zahlreich vertreten.

Der Granit 27 aus Wernigerode hingegen war der einzige Vertreter seiner Typenreihe.

Auch hier ein LIAZ. Der Tanker kam aus Glauchau.

Ein sehr seltenes Fahrzeug - P2 N

Ein sehr schönes Fahrzeug - Garant Sanka mit Dienstpersonal.

Mit der Framo Dreikantpfeile kommen wir zu den Kleinlastern und Lieferwagen.

Der Framo LT 300 K aus dem Jahr 1932 war eins der ersten Fahrzeuge aus dem Werk von Jørgen Skafte Rasmussen.

Der Goliath F 400 wurde in Bremen gebaut. Goliath gehörte zur Borgward-Gruppe.

Sehr schönes vorkriegs Postfahrzeug.

Framoparade.

Der Framo V901 war mit unterschiedlichsten Aufbauformen und in großer Stückzahl vor Ort.

Der Leiterwagen war einzigartig.

Ab zum Nachfolger, dem B1000.

Der kleine Löschzug aus dem Harz mit ausfahrbarer Theke.

Die Volkspolizei kam mit Barkas zur Verkehrskontrolle.

Sehr schöner Wartburg Trans.

Die Dieselameise - Multicar M21.

Der DK 2002 aus Ludwigsfelde.

IFA DKW F8. Oben als Lieferwagen, unten als Cabrio.

Ein sehr schöner Trabant. Ein anderer anwesender Trabantfahrer droht mir mit einer Klage, da ich Bilder, die ich beim 9. IFA Oldtimertreffen von seinem Auto machte, veröffentlicht habe. Sachen erlebt man...

Ein paar schöne 311er Camping waren auf dem Platz.

Am Samstag fuhr mir dieses schöne 313er Cabrio vor die Linse.

Auch im Volga M21 kam die Volkspolizei nach Werdau.

Traumhafter M21 Kombi.

Die Idee den Volvo als Honneckers Staatskarosse auszustellen war eigentlich nicht schlecht. Nur fuhr Erich Honnecker einen Citroën CX Prestige als Staatskarosse.

Mit dem Vorgänger vom Duo und dem Berliner Roller will ich kurz noch die Kräder vorstellen. Wie beim Bericht über das Braunschweiger Oldytreffen kommen sie hier etwas zu kurz.

Für reichlich Unterhaltung sorgte ein umfangreiches Programm im Festzelt.

Am Sonntag um 13.00 Uhr begann der Oldtimerkorso. Aus Anlaß des 10. Jubiläums führte er diesmal von Werdau in die Automobilbaustadt Zwickau. Ein Klick auf das Bild verlinkt den Bericht des Korsos.

Text + Foto: A.Breutel / Goch, 15. Mai 2007

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