5. GP Mutschellen
in Rudolfstetten; 29. April 2012

Zugegeben, der GP Mutschellen steht nicht im FIA-Rennkalender. Dafür gibt es hier auch keine politischen Unruhen und die Rennfahrer müssen sich nicht um Angelegenheiten kümmern, die ihnen nichts angehen. Sondern nur um die wichtigen Dinge:
Die richtige Reifentemperatur...
und schnelle Autos!
Aber nun komme ich mal zu den wichtigen Dingen des Tages. Der GP Mutschellen findet aller zwei Jahre in Rudolfstetten, im Kanton Aargau statt. Es ist ein Treffen von historischen Sportfahrzeugen, wobei dem "Alten Eisen" einmal voller Auslauf gegeben werden soll. Oder wie es der Streckensprecher besser formulierte, es ist das einzige "fahrbare Museum historischer Rennfahrzeuge".
Zu der Veranstalltung, die vom Verein Grand Prix Mutschellen durchgeführt wurde, trafen gut 300 historische Rennfahrzeuge fast jeder Art ein. Zudem nahmen noch einige berühmte Fahrer aus der schweizer Rennfahrerprominenz teil. Gefahren wurde auf einem 1,6 Km langen Bergkurs von Rudolfstetten nach Friedlisberg. Diese Strecke hatte zwei lange Gerade, wobei die stärksten Fahrzeuge Spitzengeschwindigkeiten bis zu 250 Km/h erreichten. In den zwei engen Kurven der Bergstrecke konnten grad die Seitenwagenbesatzungen ihr akrobatisches Können unter beweis stellen.

Da der 29.04. für mich der einzig freie Tag nach einer anstrengenden Arbeitswoche war, wollte ich nicht vor 08.00 Uhr aufstehen. Doch die meisten der auf eigener Achse anreisenden Rennboliden dröhnten mit ihrem nur leichtverkleideten und schallungedämpften Röhrertriebwerk durch eine Serpentienenkehre direkt vor meinem Hotel. Als ich gegen 06.30 Uhr vom röhrenden Sound geweckt wurde, gab es spätestens nach der dritten klangvollen Vorbeifahrt eines Rennboliden für mich nur noch einen Befehl. "Du must los! Ran an die Rennstrecke! Die Boliden vor die Linse nehmen!" Also raus aus dem Bett, kurz unter die Dusche, schnell das Morgenessen nehmen und los zur BDWM Station Heinrüti.

Die BDWM ist eine moderne lokale Privatbahn, mit der in typisch schweizer Art die Logistik des Besucheransturms auf dem GP Mutschellen abgewickelt wurde. Da der kleine Ort Rudolfstetten nicht über die große Menge von Parkmöglichkeiten verfügt, wurden alle Parkmöglichkeiten entlang der Bahnstrecke genutzt und die Gäste stiegen dann auf die Bahn um.

Angekommen im Bahnhof Rudolfstetten, musste ich erkennen, dass sich der ganze Bahnhofsvorplatz in ein einzigartiges Fahrerlager verwandelt hat. Selbst der Velostand wurde kurzfristig in das überdachte Fahrerlager der Renntöffs umgewandelt.

Wohin man schaute, überall herrschte an diesem Tag eine große Rannsportatmosphäre über den kleinen Ort.

Es war nahezu unglaublich was sich auf den Plätzen und den Straßen von Rudolfstetten für einzigartige Rennfahrzeuge aus fast vergessenen Zeiten und Rennsportereignissen eingefunden haben. Der Anblick dieser Ansammlung, oder nennen wir es wieder dieses "fahrende Museum historischer Rennfahrzeuge", war unbeschreiblich und trieb mir persönlich die Tränen ins Auge.
Dieser Ford T Racer von Riccardo Beccarelli mit dem Baujahr 1918 war eines der ältesten Fahrzeuge im Rennfeld.

Für die vielen Hobby-, halbprofessionellen- und Profifotografen gabe es unzählige Motive einzufangen. Und nicht nur bei mir war das Problem der leeren Akkus und vollen Speicherkarten ein großes Problem und Diskusionsthema! Nach drei gefüllten Speicherkarten mit gut 1600 Fotos und zwei leeren Akkus musste ich bereits zur Mittagzeit mein Hotel zum Boxenstopp aufsuchen. Zum Glück gab es die BDWM zur schnellen Ab- und Anreise.

Eins dieser Motive war das 2262 ccm große und 130 PS sarke Aggregat des Bugatti T 35B aus dem Jahr 1929.
Große Rennsportatmosphäre aus der Formelserie vermittelte Daniel Mauerhofer mit seinem Renault Formel 2.0. Mit dem Baujahr 2003 zählte der Rennbolide nicht zu den historischen Fahrzeugen, sonder startete im Feld der Attraktionen.

In einer Seitenstraße parkt eine hübsche Reihe Porsche 356 gefolgt von zwei Austin-Healey und einem Aston Martin. Eigentlich wäre das schon eine Augenweide für sich.

Gelassene Ruhe und noch ein wenig Zeit zum Fachsimpeln gibt es im Fahrerlager der Formelwagen in der Pause zwischen dem 3. und 4. Rennen.

Zwei einzigartige Fiat Abarth unter sich. Zueinem der Fiat Abart 2000 Sport von 1968 im Hintergrund und der Fiat Abart V8 von 1971 im Vordergrund.

Bruno Schaffner bereitet sich mit seinem Ginetta G4R von 1963 auf den 4. Lauf vor.

Gleich neben den Formelfahrzeugen befand sich der Sektor der Gespanne und Renndreiräder. Hier parkte die wunderschöne Norton Manx von 1950.

Zudem der Morgan Super Sport von 1930. Das 1,3 Liter große Matchless V2-Aggregat in der Fahrzeugfront erzeugt 120 PS.

Wunderschön anzusehen. Die Indian Scout-Racer von 1926 stand im Sektor der Motorräder und war die zweitälteste Solomaschine im Rennfeld.

Ein weiteres Highlight war der Buick 8 Indyracer von Bruno Syfrig aus dem Jahr 1930. Der Indyracer hat eine zur damaligen Zeit sehr fortschrittliches selbstragende Karosserie. Angetrieben wird das Fahrzeug von einem 3,8 l Motor, der 140 PS erzeugt.

Richtig röhren liessen es die Simcas und NSU im Feld der "Renntourenwagen Nachkrieg".

Ein Streckenposten weist Raphael Weber im Brabham BT 10 F2 den Weg in Richtung Start.

Vorbei an der großen Zuschauerzahl bewegt sich auch Daniel Mauerhofer im Renault Formel 2.0 zum Start.

Das Bergrennen bestand aus vier Läufen mit Einzelstart. Dabei waren die Fahrzeuge in 7 Renfelder unterteilt.
Als erstes starteten die Motorräder (Solomaschinen) Vorkrieg im Rennfeld 1. Walter Bircher jagd hier seine 9 PS starke Indian Scout-Racer den Berg hinauf.

Das älteste Töff im Feld war die Moto Guzzi C4V von Guido Wälchli aus dem Jahr 1924.

Richtig akrobatische Leistungen zeigten die Besatzungen der Gespanne und Renndreiräder. Hier Hans Bollinger und Beifahrer auf der BMW Kneeler von 1962.

In sensationeller Kurvenlage Walter Blaser mit seinem Beifahrer auf der Velox BSA WM 20 von 1952.

Ein packendes Überholmanöver liefern sich hier Kurt Schüttel in der Yamaha Colonia von 1968 und Martin Jakob mit der BMW Baginski von 1947.

Herbert und HansRuedi Huwyler meistern die selbe Kurve in der Art des SideCar-Cross. Mitte bis Ende der 80er Jahre nahmen sie mit ihrer Suzuki Wasp Cross an den Weltmeisterschaftsläufen in Sidecar-Cross teil. Als Prominente Fahrer starteten sie mit ihrem Gespann von 1978 im Feld der Attraktionen und Show.

Eine schöne Studie bei einer Spitzengeschwidigkeit von über 200 Km/h auf der mittleren Gerade bieten Sophia Kirchhofer und Anna Burkard auf ihrer LCR Suzuki Sidecar. Als reines Damenteam starten sie in der internationalen Sidecar Trophy. Beim GP Mutschellen fuhren sie ebenfalls als Rennfahrerprominenz im Feld der Attraktionen und Show.

Denn Gespannen folgten im Rennfeld 2 die ersten Tourenrennwagen. Mit der Startnummer 101 gab es da auch mit dem Steyer Puch 650 TR ein weiteres Highlight. Der Kleinwagen aus österreichischer Produktion basiert auf der Karosserie eines Fiat 500, war jedoch mit einem eigenentwickelten Boxermotor ausgestattet. Der Typ 650 TR war durch dieses Triebwerk sogar höher einzuschätzen als der Fiat 500 Abarth. Einer der Höhepunkte war 1966 der Rallye-Europameistertitel der Gruppe-2-Tourenwagen des Polen Sobieslaw Zasada. Beim GP Mutschellen jagd Hans Egli seinen Styer Puch 650 TR2 Europa von 1966 durch die Kurve.

Eine Klasse stärker, wenn auch mit einer ähnlichen Karosse, der Fiat 600 Abarth 1000 TC von Andrea Butruce aus dem Jahr 1967. Der 1000 ccm Motor des kleinen Rennboliden erzeugt 100 PS.

Der Scorpion auf der Seite mahnt schon: "Achtung Gift!" Peter Sahli peitscht hier seinen Fiat Abarth 1000 Bialbero aus dem Jahr 1963 die lange Gerade hoch nach Friedlisberg.

Ein wunderschöner Sportflizer im wunderschönem Italo-Design. Peter Dätwyler in voller Fahrt mit seinem Alfa Romeo Giulia SS aus dem Jahr 1964.

Ein Klassiker bei Berg- und Slalomrennen war der Simca Rallye 2. Mit der Nr. 116 Ruedi Rohr mit seinem Simca aus dem Jahr 1974.

Die direkte Konkurrenz der Simca kam aus Neckarsulm und hieß NSU TT. Das Heckantriebskonzept und die leichte Karosserie waren die Erfolgsfaktoren für den TT und den TTS. Die schnellen Motoren stammten meist aus der Werkstätte von Spiess. Mit der Startnummer 121 fliegt hier Roger Waber mit seinem NSU TSS aus dem Jahr 1973 den Berg hinauf. Die 1296 ccm große Maschine erzeugt 125 PS.

Im Rennfeld 3 lieferten sich die Vorkriegs-Rennwagen heiße Duelle mit röhrendem Sound. Das war einfach sensationell und ein unglaubliches Highlight. Und nun mal Hand aufs Herz! Wo erlebt man schon zwei Bugatti aus den 30er Jahren im direkten Duell?! Trotz 30 Sekunden Vorsprung holt hier Jürg Schiffman mit seinem technisch überlegenen Bugatti T 54/50B aus dem Jahr 1936 den Bugatti T 59 von Max Labhardt aus dem Jahr 1934 ein.

Das ältest Rennauto im Feld war der Ford T Racer von Riccardo Beccarelli aus dem Jahr 1918. Die Rennversion des ersten Fließbandautos der Welt hatte ein 2900 ccm große Aggregat, was 60 PS erzeugte.

Mit einem viel kleineren Motor kam der Austin Seven Ulster aus. Christian Deurings Rennwagen aus dem Jahr 1934 hatte einen 750 ccm Motor mit 30 PS.

Wiederum italienisches Flair versprühte der Alfa Romeo Grand Sport aus dem Jahr 1931. Der 1750 ccm große Motor brachte 90 PS auf die Räder.

Im schönem Rennsportdesign der 30 Jahre zeigte sich der MG K1 Kompressor. Der Kompressor kitzelte dem ziemlich kleinen 1500 ccm Aggragat satte 120 PS aus den Hubräumen.

Der MG N Magnette Supercharger aus dem Jahr 1936 kam mit einem noch kleinerem 1271 ccm Motor auf die selbe Leistung. Um die Kraft in satte Geschwindigkeit zu verwandeln, wurde bei Morris Garage zusätzlich noch durch eine Aluminiumkarosserie an Gewicht gespart.

Das ganze Gegenteil ist bei dem sehr monströs wirkenden Nash 480 Aeropower aus dem Jahr 1930 der Fall. Auf typisch amerikanische Art ist hier ein 4,6l Motor nötig um die Leistung von 120 PS zu erzeugen.

Vom Bugatti T35B wurde 40 Stück gebaut. Der Rennwagen von Ivo Buschor stammt aus dem Jahr 1929 und belegte 1931 bei GP in Genf den 2. Platz. Angetriben wird das Fahrzeug von einem 2262 ccm Motor mit 130 PS.

Wie auf einem der oberen Bildern zu sehen war der Bugatti T 54/50 B aus dem jahr 1936 der Konkurrenz im Rennfeld 3 technisch weit überlegen. Der Motor hatte einen Hubraum von 4500 ccm und erzeugte sagenhafte 420 PS. Das Ziel dieses GP-Rennwagens war es die aufkommenden deutschen Silberpfeile von Auto Union und Mercedes zu schlagen. Der 8-Zylinder-Reihenmotor wird hörbar durch einen Kompressor unterstützt. Ein äusserst seltener Bugatti-Monoposto mit Originalmotor.

In den typischen italienischen Rennfarben der 30er Jahre präsentierte sich der Maserati 8CM aus dem Jahr 1933. Der 230 PS starke Rennwagen mit einer 2991 ccm Maschine war das letzte Fahrzeug im Rennfeld 3.

Packende Duelle boten sich die Töffs im Rennfeld 4. Genauer gesag attakiert hier Hans Brönnimann auf seiner ESO S45 aus dem Jahr 1965 Bruno Oertig auf seiner Parilla 250 Super-Sport aus dem Jahr 1959. Der Leistungsunterschied verrät es genauso, wie bei den Bugattis. Der reale Wettkampf stand bei dieser Veranstaltung im Hintergrund.

Deswegen fasse ich auch mal kruzerhand die Rennfelder 4 und 6 zusammen. Des Rennfeld 4 waren Nachkriegs-Solomaschinen bis 1965. Das Rennfeld 6 bestand aus Renntöffs ab 1966. Hier im Bild eine Mitzieherstudie von Jo Kaufmann auf seiner Honder RCB von 1964 mit 450 ccm und 45 PS.

Eine viel interessantere Mitzieherstudie liefert Rolf Holz auf seiner 500er Norton ES2 aus dem Jahr 1954.

Etwas moderner und schon fast der Vorstellung modernem Rennsportdesign entsprechend, sieht man hier Peter Staub auf seiner 350er Aermacchi Ala d'oro aus dem Jahr 1968.

Ein Porsche 356 lässt von Natur aus schon das Herz eines Oldtimer- und Rennsportfans hoch schlagen. Dann auch noch im typischen deutschen, silbernen Rennsportkleid! Wenn man dann noch so einen Boliden in einer phantastischen Kurvenlage vor der Linse hat, verschwimmt die Sucheransicht schon unter den Trännen. Luis Maissen ballert hier mit seinem 1963 Porsche 356 B durch die Kurve.

Ich pfeife auf die Diskusionen über Schleichwerbung! Es ist mir eine große Ehre einen Werbebanner eines treuen kunden meiner Firma zu veröffentlichen. Die Leute bei Tissot in Le Locle fabrizieren super Chronometer! Markus Michel wird mit seinem Renault Alpine A 110 aus dem Jahr 1973 sicher auch froh sein, dass er von der Uhrenmanufaktur bei seinem Hobby unterstütz wird.

Wobei wir bei dem Rennfeld 5 angekommen sind. Das Rennfeld 5 war wieder ein Rennfeld der Nachkriegs-Tourenrennwagen. Obwohl ich zugeben muss, dass ich den Unterschied zwischen dem Rennfeld 2 und 5 nicht erkannte. Aber hier ballert Patrick Richard mit seinem wunderschönen Renault Alpine A 110 aus dem Jahr 1972 durch die Kurve.

Auch bei den Tourenrennwagen geht es oben ohne! Theo Imhof ist hier mit seinem traumhaften Jaguar E Typ Cabrio aus dem Jahr 1963 flott unterwegs.

Ich gebe es ganz ehrlich als Oldtimerfan zu! Im Rennsportdesign habe ich an der Strecke den Fahrzeugtyp nicht erkannt. Erst im Programmheft habe ich gelesen, dass es sich bei der Nr. 179 um einem Triumph Spitfiere MK III aus dem Jahr 1967 handelt.

In satter Kuvenlage - Porsche 914-6 GT von Charles-A. Guyyot aus dem Jahr 1970.

Endlich mal eine satte Drift in phantastischer Hecktreiblermanier. Jungs in meinem Alter hatten ihn auf der Carrera-Autobahn - BMW 2002 Tii aus dem Jahr 1974 im Jägermeister-Design.

Am Ende der zweiten langen Geraden hatten die Boliden Topspeed mit guten 200 Km/h drauf. Deshalb gab es hier super Mitzieherstudien. Hier der Porsche 911 S Rallye aus dem Jahr 1970 von Marcel Gretener.

Mein aller bester Journalistenfreund Michl, als Celifan wärst du hier mehr auf deine Kosten gekommen, als ich als Opelfan! Armin Bucher ließ es mit seinem Toyota Celica GT aus dem Jahr 1973 in allen vier Läufen richtig krachen! Und ich verspreche dir hoch und heilig, ich werde nie wieder Celica mit zwei "L" schreiben;-)!

Und jetzt kommen wir zu den US-Hubraumkrachern! Hier der Ford Mustang von Tim Oliver Fuchs aus dem Jahr 1965.

O.k. o.k.! Diese Werte erziehlten schon die Vorkriegsrennwagen...

Aber jetzt! Das Absolute Raummonster und der Dröhner des Tages. Es war der Brüller mit dem größten Motor. Der 63er Ford Galaxie ist an sich schon ein saugeiles Fahrzeug! Aber hier die Rensportversion! Ruedi Stoop brachte seinen Ford Galaxie 500/427 aus dem Jahr 1963 an den Start zum GP Mutschellen. Der Röhrer brachte es mit seiner 7 l Maschine auf satte 550 PS! Vom Tal bis zum Berg war er am ganzen Hang nicht zu überhören! Ein sensationeller Traum für alle Hubraumfans. Nur eine Boss Hoss hätte den Sound übertönen können. Und hier wünsche ich mir die "Akustikpics". Wann wird das mal endlich erfunden?!

Kaum kleiner ist der V8 in Peter Neufelders Chevrolet Corvette Grand Sport aus dem Jahr 1966. Aber der Chevi V8 mit 7 Litern erzeugt mit 500 PS etwas weniger Leistung als der Galaxie.

Das ist kein Geisterfahrer. Das war der einzige Fahrfehler, den ich sah. Roland Hufschmid drehte sich leicht mit seinem Ferrari Mondial Quattrovalvole und behinderte Tim Oliver im 65er Ford Mustang.

Im Rennfeld 7 starteten die "Formel- und Rennsportwagen Nachkrieg". Allen voran der Steinmetz-Opel GT von Christopher Schneider aus dem Jahr 1971. 212 PS erzeugt die 2 Liter Maschine des Wagens.

Der Bergrennfahrer Toni Schai brachte sein Schai-Spezila DKW aus dem Jahr 1964 mit nach Mutschellen. In dem Eigenbaurennwagen fuhr er Ende der 60er jahre erfolgreich bei der Euromantagna mit.

Ebenfalls ein Eigenbau ist der MG A Wagner SP1 von Josef Wagner aus dem Jahr 1959. Der Rennwagen bassiert auf einem MG A Chassis und einem 1800 ccm großem MG B Motor mit Kompressor, der 140 PS erzeugt. Die formschöne Aluminiumkarosserie wurde von Josef Wagner selbst gebaut.

Viele Formel 3 Rennfahrzeuge fuhren beim GP Mutschellen mit. So auch der Renault Alpine A362 aus dem Jahr 1971 von Herbert Peter.

Peter Studen gewann mit seinem Lotus 59 Formel 2 aus dem Jahr 1969 die European-F2-Trophy in den Jahren 1998 und 2004. Fahrer wie Graham Hill und Jochen Rindt waren bereits mit dem Lotus 59 sehr erfolgreich.

Aus der Formel Ford brachte Marco Bieri seinen Tiga SF84 aus dem Jahr 1984 mit nach Mutschellen.

Der Fiat Abarth 2000 Sport von 1968 wurde bei Rundstrecken- und Bergrennen in der Zweiliter-Sportwagen-Klasse eingesetzt. Der 1948 ccm große Motor erzeugt 255 PS.

Ein sensationelles Fahrzeug war der Fiat Abarth 3 Liter V8 aus dem Jahr 1971. Dieses 365 PS starke Fahrzeug wurde für den Arbarth-Werksfahrer Johann Ortner gebaut und von ihm bei der Berg-Europameisterschaft gefahren. Mehrere Podestplätze wurden in der Saison 1971 von ihm eingefahren. Nach einer gründlichen Restaurierung war das Fahrzeug rechtzeitig zum GP Mutschellen fertig und konnten hier von Robert Fehlmann präsentiert werden.

Im Anschluß an die 7 Rennfelder gab es die Rubrik, "Attraktionen und Show". Hier fuhren einzigartige Fahrzeuge aus dem internationalen Motorsport oder Fahrer aus der schweizer Rennsportgeschichte und Rennsportgegenwart. Die Gebrüder Huwyler, die aktiv in der Sidecar Cross WM fuhren und Sophia Kirhofer mit Copilotin Anna Burkahard aus der amtierenden Sidecar Trophy stellte ich im obrigen Rennfeld 2 bereits vor.
Eine weitere Berühmtheit des schweizer Motorsport ist der Lokalmatador Ruedi Caprez aus Bremgarten mit seinem Lola T88 aus der Formel 3000. Ruedi Caprez nahm in seiner Karriere an einigen Motorsporterergnissen teil. Das 24 Sunden-Rennen von Hockenheim gehört genauso dazu, wie Berg- und Rundstreckenrennen. Ein Bild im Programmheft zeigt im auf dem Siegerpodest von Hockenheim 1974 an der Seite von Keke Rosberg und Kenneth Persson. Beim GP Mutschellen präsetierte er den 480 PS starken Lola T88 aus der Fomel 3000 von 1988.

Für mich als WRC-Fan ließ der Lancia Delta HF Integrale aus der Saison 1988 das Herz am höchsten schlagen. Es ist das Auto das WRC Champion, der Saison 1988, Massimo Biasion. Ein Jahr später war er noch einmal erfolgreich und verteidigte sein Tittel als Rallye Weltmeister auf einem Lancia Delta Integrale. Der Finne Juha Kankkunen war 1991 nochmals mit einem Lancia Weltmeister. Danach war die Ära der italienischen Boliden für immer verloschen und sie mussten ihren großen Ruhm an japanische und französische Produzenten abgeben.
Andreas Portmann ist heute Besitzer des Dienstfahrzeugs vom 1988er Rallye-Champion und brachten den Boliden nach Rudolfstetten. Die nach einer FIA Notbremsung von 1985 abgeschwächten Allradrenner brachten es dann auf 300 PS. Zuvor waren es bis zu 650 PS, die ausser Kontrolle gerieten und einige tödliche Unfälle bei Wettkämpfen verursachten.

Samuel Friedrich Mosimann fuhr mit seiner Magni Guzzi Australia von der MotoGP mit an den Berg von Rudolfzell. In der Saison 1990 wurde die Maschine eingesetzt.

Eine kuriose Attraktion war der Citroën 2 CV Special von 1971. Als Citronelle 602 ging das Fahrzeug in die Rennsportgescichte ein.

Zum Schluß der Renfelder kommen nun die Stars des Tages.
Zuerst die Persönlichkeit:

Der inzwischen 83-jährige und dreifache Motorradweltmeister Luigi Taveri kam mit seiner Weltmeister-Maschine, der Honda 250 von 1961, zum GP Mutschellen. Luigi Taveri begann seine internationale Rennkariere 1953. 1962, 1964 und 1966 gewann er den Weltmeistertitel. Heute nimmt er regelmäßig an Oldtimerrenen teil.

Als nächstes folgt das Auto des Tages.

Auf ihn warteten die meisten Zuschauer gespannt und wohin man an der Strecke kam, überall wurde über den Wagen diskutiert. Hier ist der originale Diestwagen des schweizer Formel 1 Fahrers Clay Regazzoni aus Saison 1975 - Der Ferrari 321T. Der schweizer Formel 1 Pilot fuhr in der Saison 1975 neben den Weltmeister Niki Lauda bei der Scuderia Ferrari. Auf seinem Wagen gelang ihm in dieser Saison der Sieg beim GP von Italien in Monza zudem wurde er mit 25 WM-Punkten 5. in der Gesamtwertung.
Der original WM Bolide befindet sich jetzt im Besitz von Leopold Hrobsky. Das Fahrzeug hat einen 3000 ccm Maschine mit 480 PS.

Da die Rennstrecke eine Sackgasse war, mussten alle Teilnehmer im Konvoi sicher wieder zurückgeführt werden. Dies geschah nach dem Ende der Rennfelder 1-3 und 4-7. Das ganze war dann noch mal ein langsames Schaulaufen vorbei an den Zuschauern ohne Helm und ohne Hast. Die gegenseitige Begeisterung war bei diesen Runden grenzenlos.

In den Rennpausen gab es zur Unterhaltung der Zuschauer viele Oldtimerpräsentationen.

Den Anfang machte die Regionalgruppe, die ihr Fahrerlager oben am Berg in Friedlisberg bezogen hatte.

Stelvertreten für alle präsentierten Teilnahmer möchte ich hier passend zur ländlichen Region den Ford Pick-up aus dem jahr 1936 von Hansruedi Neeser zeigen.

Zur Rennveranstaltung traf sich als Gastclub der Triumph Spitfire Switzerland in Rudolfstetten. Sie präsentierte ihre Fahrzeuge ebenfalls in den Rennpausen am Berg.

Den Spitfierclub gelang es am lauf des Tage noch die Freunde vom Jaguar E-Type Club zur Veranstaltung dazuzugewinnen. So kam es zu einer phantastiaschen Präsentation eleganter britischer Cabrios und Coupés der 60er Jahre.

Am Ende noch die Vorstellung des Hauptsponsors. Ohne die vielen Sponsoren, allen voran das Porsche Zentrum Schinznach Bad wäre es nicht zum perfekten Gelingen dieser einzigartigen Veranstaltung gekommen.
Diese Veranstaltung war nun wirklich das beste, was ich je in Sachen Oldtimen zu sehen bekam. Hier waren einzigartige Schätze mit unschetzbaren Wert zu sehen. Ich werde es all meinen Freunden wärmstens empfehlen und hoffe, dass es sich einrichten lässt, dass ich bei dem nächstem GP Mutschellen besuchen kann.
Zudem muss ich sagen, dass ich in der Schweiz die schönsten Oldtimerveranstaltungen zu sehen bekam. Ich freue mich jetzt schon sehr auf das OiO in Sarnen und Engelberg am Pfingstwochenende, wo ich sicher viele Teilnehmer vom GP Mutschellen wieder vor die Linse bekomme.

Beim GP Mutschellen schoss ich gut 1200 sehenswerte Fotos. Davon habe ich hier über 500 Fotos veröffentlicht. All die vielen Fotos von sensationelle Fahrzeugen, die nicht in diesen Bericht passen, kann man im Anschluß in einigen Galerien bewunder. Zu den Galerien gelangt man im folgenden Link. Zudem gibt es noch den Link zur Seite des Veranstalters, wo man noch viel Wissenwertes zur Veranstaltung und den einzelnen Fahrzeugen erfährt.

Foto + Text: André Breutel / Widen, 08.05.-15.05.2012

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