2. Gläser - Karosserie - Treffen
in Dresden, 17.- 20. Juni 2010

Auf der Basis unterschiedlicher Automodelle wurden bei dem renomierte Dresdener Karosseriehersteller Gläser formschöne Karosserien als Cabriolets, Phaeton, Coupé, Landaulet, Limousine und Pullman zum Teil als Kleinserie oder Spezialanfertigung hergestellt. Die Geschichte der Karosseriebaufirma Gläser reicht bis ins Jahr 1846 zurück. Zu dieser Zeit begann man mit der Fertigung von Pferdekutschen und Pferdeschlitten in einer gehobenen Qualität. Selbst an den königlich sächsischen Marstall wurden die Gläserkutschen geliefert. Nachdem sich die Beliebtheit für die neue Inovation des Automobils steigerte, erkannte der Firmenmitinhaber Emil Heuer seine Chance und stieg in den Automobil-Karosseriebau ein. In den 20er und 30er Jahren wurden dann bei Gläser in Dresden viele Karosserien für unterschiedliche Automobiltypen gefertigt. In der DDR wurde das Werk verstaatlicht und in KVD - Karosseriebauwerk Dresden - umbenannt. Hier wurden dann Sonderkarosserien verschiedener IFA-Typen gefertigt.
Bei dem 2. Gläser-Karosserie-Treffen in Dresden waren 47 Fahrzeuge mit einer Gläser-Karosserie und vier Fahrzeuge mit eine KVD-Karosserie zu sehen. Auf dieser Seite werden alle Fahrzeuge einzeln vorgestellt.

Das älteste Fahrzeug bei dem Treffen war der Wanderer W10/II. Er wurde 1928 gefertigt. Wanderer bauten den W10 von 1926 bis 1932 als Limousine und offenen Tourenwagen. Von 1927-1932 wurden auf der Basis des W10 bei Gläser und Reutter Cabrios gefertigt. Der Wagen erreicht durch seinen 1,94l Reihen-4 Zylinder 40 PS.

1930 wurde der W10/II durch den W10/IV abgelöst. Durch die Wirtschaftskries von 1929 verkauften sich der W10/II mit seiner großen Maschine nicht mehr. Der kleinere W10/IV hat eine 1,5l Maschine, die 30 PS erzeugt. Dieser Wanderer W10/IV wurde 1932 gebaut.

Hier ein weiteres Wanderer W10/IV Gläser-Cabrio.

Der Wanderer W22 kam 1933 auf den Markt und löste das Modell W20 ab. Er wurde bis 1934 als W22 gebaut, bevor er fast ohne konstruktive Änderung in W240 umbenannt wurde. Der W22 hat einen 1,95l Reihen 6-Zylinder, der 40 PS entwickelt. Bei Gläser wurden einige Cabrios auf der Basis des W22 gefertigt. Dieses Wanderer W22 Gläser-Cabrio wurde 1933 gebaut.

Mit diesem Wanderer WD22 Gläser-Cabrio war ein weiteres Modell dieser Baureihe beim Gläser-Treffen.

1935 brachte Wanderer das Modell W250 auf dem Markt. Er hatte einen 6-Zylinder-Reihenmotor mit 2257 ccm, der 50 PS entwickelte. Von diesem Typ wurden bei Gläser auch Cabrios gefertigt. Beim 2. Gläser-Treffen war dieses Wanderer W250 Gläser-Cabrio aus dem Jahr 1935 vertreten.

Hier ein weiteres Wanderer W250 Gläser-Cabrio.

Nach einer Leistungsteigerung von 50 auf 55 PS wurde 1936 der W250 in W50 umbezeichnet. Dieser Wanderer W50 von 1936 war mit beim Gläser-Treffen in Dresden.

Dieses 1936 gebauten Wanderer W50 Gläser-Cabrio war ebenfalls mit in Dresden.

Einmal mit geöffnetem und einmal mit geschlossenem Verdeck. Ein Wanderer W50 Gläser-Cabrio von 1936.

1937 wurde dieses Wanderer W50 Gläser-Cabrio gebaut.

1937 erschien bei Wanderer das Modell W23. Das Fahrzeug hatte einen 6-Zylinder-Reihenmotor mit 2651 ccm, der 62 PS entwickelte. Bis 1941 wurden 8000 Fahrzeuge als Limousinen, Cabrios und Kombis gebaut. Eine Kleinserie der Cabrios wurde bei Gläser in Dresden hergestellt.

Zweimal mit der gleichen freundlichen Geste an die Fotografin auf der Strecke von Dresden nach Königstein. Doch einmal mit offenem und einmal mit geschlossenem Verdeck. Dieses Wanderer W23 Gläser-Cabrio stammt aus dem Jahr 1940.

Ein weiterer Fabrikant der Auto Union waren die Horch Werke in Zwickau. Hier wurden Fahrzeuge der Oberklasse gebaut. Zwischen 1932-1935 wurde der Horch 720 gefertigt. Er verfügte über ein 8-Zylinder Reihenmotor mit einem Hubraum von 4517 ccm, der 90 PS entwickelte. Dieses Horch 720 Gläser-Cabrio fuhr bei den Ausfahrten des Gläser-Treffens mit.

Der Horch 830 ersetzte 1933 den Horch 8. In verschiedenen Versionen wurde er bis 1940 gebaut. Er hatte einen V8-Motor. Je nach Ausführung und Bauserie hatten der Motor einen Hubraum zwischen 3004-3823 ccm. Dieses Horch Gläser-Cabrio stammt aus der ersten Serie.

Eine der elegantesten Karosserien, die bei Gläser gebaut wurde, war der Horch 930 Rodster. Der Horch 930 wurde zwischen 1937-1940 produziert. In einer Kleinserie wurde der Rodster gebaut. Das Fahrzeug hatte eine V8-Maschine mit 3823 ccm, die 92 PS entwickelte. Zum Gläser-Treffen war dieser Horch 930 Rodster angereist.

Der vierte Horch bei dem Gläser-Treffen war ein Horch 951 Gläser-Cabrio. Der Horch 951 wurde in Zwickau von 1937-1940 gebaut. Er verfügte über einen 8-Zylinder Reihenmotor mit 4944 ccm, der 120 PS entwickelte.

Die 3. Marke der Auto Union war Audi. 1933 kam der Audi 2 Liter auf den Markt. Das Modell war der erste 6-Zylinder mit Frontantrieb in Deutschland. Er verfügte über einen 6-Zylinder Reihenmotor mit 1950 ccm, der 40 PS entwickelte. Beim Gläser-Treffen wurde dieser Audi Front Gläser-Cabrio von 1934 präsentiert.

1935 ersetzte der Audi 225 den 2 Liter. Der UW 225 bekam einen größeren Motor und hatte 2257 ccm mit 55 PS. Aus Kapazitätgründen wurde der Wagen im Horch-Werk gebaut. Dieses Audi Front 225 Gläser-Cabrio von 1938 gehört der Audi-Tradition AG, die den Wagen beim Gläser-Treffen präsentierte.

Der Audi 920 löste 1938 den Audi Front 225 ab. Vom Frontantrieb ging man auch wieder zum Heckantrieb über. Der Wagen hat einen 6-Zylinder Reihenmotor mit 3281 ccm und 75 PS. Dieses Audi 920 Gläser-Cabrio gehört dem Horch-Museum Zwickau.

Dieses Audi 920 Gläser-Cabrio wurde ebenfalls beim 2. Gläser-Karosserie-Treffen präsentiert.

Mit 10 Gläser-Cabrio waren unterschiedliche Opel-Modelle präsent. Das älteste war das Opel 2,0 Liter Gläser-Cabrio mit dem Baujahr 1935. Der Opel 2,0 Liter wurde von 1934-1937 gebaut. Er hat einen 6-Zylinder Reihenmotor mit 1932 ccm und 35 PS.

Dieses Opel 2,0 Liter Gläser-Cabrio stammt von 1936.

Der Opel Super 6 löste 1937 den 2,0 Liter ab. Der Super 6 bekam eine größere Maschine und hatte 2473 ccm, die 55 PS auf die Straße brachten.

Bei der Seitenansicht des Super 6 kommt die formschöne Gläser-Karosse schön zur Geltung.

Mit diesem Modell war ein weiteres Opel Super 6 Gläser-Cabrio unterwegs.

Hier das 4. Opel Super 6 Gläser-Cabrio bei der Ausfahrt zum Gläser-Treffen.

Das größte Modell, was Opel in den 30er Jahren baute, war der Admiral. Er wurde von 1937-1939 gebaut. Er wurde mit einem 6-Zylinder Reihenmotor mit 3626 ccm, der 75 PS erzeugt ausgestattet. Neben dem viertürigem Werkscabriolet wurden bei Gläser zweitürige Cabrios gebaut.

Ein weiteres Opel Admiral Gläser-Cabrio kam aus Thüringen mit zum Gläser-Treffen.

Das Nachfolgemodell vom Super 6 war der Opel Kapitän. Opel brachte ihn 1938 auf den Markt und baute ihn bis ins Kriegsjahr 1940. Das Fahrzeug hat einen 6-Zylinder Reihenmotor mit 2473 ccm, der 55 PS entwickelt.

Dieses Opel Kapitän Gläser-Cabrio war schon in einigen Berichten hier zu sehen.

Ein weitere große deutscher Autohersteller der 30er Jahren waren die Ford Werke in Köln. Von 1935-1940 wurde in Köln der Ford Eifel produziert. Er hatte einen 4-Zylinder Seitenventilmotor mit 1157 ccm und 34 PS. Bei vielen Krosseriebaufirmen wurden Ford Eifel Cabriolets gabaut. Beim Gläser-Treffen wurde dieses Ford Eifel Gläser-Cabrio präsentiert.

Der Ford V8 wurde von 1932-1940 in den USA in 14 verschiedenen Versionen gebaut. In Köln wurde 1938 der Ford V8 Modell 81A und 82A gebaut. Das Modell 82A wurde mit einer 3,6l V8-Maschine mit 90 PS gebaut. Die Karosserie für dieses viertürige Cabrio wurde bei Gläser in Dresden gebaut.

In den Frankfurter Adlerwerken wurde von 1938-1940 der Adler 2,0 Liter gebaut. Er hatte einen 4-Zylinder Reihenmotor mit 1910 ccm und 45 PS. Dieses Adler 2,0 Liter Gläser-Cabrio war bei den Ausfahrten unterwegs.

Mit den neuen 8-Zylindermotoren setzte Horch 1926 in der Oberklasse neue Maßstäbe. Um den Anschluß an die Marktspitze nicht zu verlieren musste Daimler-Benz reagieren und bracht 1928 den Typ W08, Mercedes-Benz Nürburg 460 raus. Der Wagen wurde zunächst mit einer Hochrahmenkonstruktion gebaut und 1929 mit einem Niederrahmen verbessert. Somit bekam der wagen ein eleganteres Aussehen. Er hatte einen seitengesteuerten 8-Zylinder Reihenmotor mit 4622 ccm und 80 PS. Bei Gläser wurde 1930 dieser elegante Phäton gebaut.

Bei BMW in Eisenach wurde 1937 der BMW 327 konstruiert und bis 1941 gefertigt. Der 327 hatte einen 6-Zylinder Reihenmotor mit 1971 ccm und 55 PS. Dieses formschöne BMW 327 Cabriolet wurde im Gläser Karosseriewerk hergestellt.

Auch für Kleinwagen, wie den Fiat Balilla 1100, wurden beim Gläser-Karosseriebau Cabrio-Karosserien gebaut. Der Balilla 1100 wurde von 1937-1940 produziert. Er hatten einen 4-Zylinder Reihenmotor mit 1089 ccm und 32 PS. Bei den Ausfahrten fuhr dieses Fiat 1100 Gläser-Cabrio mit.

Bei Steyer-Daimler-Puch wurde 1935 mit dem Steyer 120 ein stromlinienförmige PKW entwickelt, dessen Karosserien überwiegend bei Gläser fabriziert wurden. Nach zwei Überarbeitungen kam 1937 der stärkere Steyer 220 herraus. Er hatte einen 6-Zylinder Reihenmotor mit 2260 ccm und 55 PS. Die Cabriolet-Karosserien wurden weiterhin bei Gläser gefertigt. Dieses Steyr 220 Gläser-Cabrio konnte beim 2. Gläser-Karosserie-Treffen bestaunt werden.
Bei dieser interessanten Kurvenstudie ist es schon erstaunlich, wie sich die Radstürze bei der Kurvenfahrt verschieben.

Dieses optisch sehr schöne Steyer Gläser-Cabrio wurde auch mit beim Gläser-Treffen in Dresden präsentiert.

Die im elsäßischen Molsheim liegenden Aotomobilbaufirma Bugatti gehört zu den berühmtesten Automarken der Automobilbaugeschichte. Die hier gefertigenten Fahrzeuge hatten den Ruf, die besten Sportwagen der Welt zu sein. Bei dem französischen Sportwagenbauer wurde von 1930-1934 der Typ 49 gefertigt. Der Sportwagen hatte einen 8-Zylinder Reihenmotor, der aus zwei 4-Zylinder Blöcken zusammengesetzt wurde. Der Motor hatte 3257 ccm mit 100 PS. Die elegante Karosserie für diesen Bugatti T49 wurde bei Gläser in Dresden gefertigt.

Die in Deutschland vertriebenen Buick wurden in den 30er Jahren in Deutschland montiert. In Einzelteilen wurden die Fahrzeugkomponenten aus den USA in das deutsche Montagewerk geliefert, wo die Endmontage erfolgte. Die Fahrzeugkarosserien kamen dazum oftmals von deutschen Karosseriebaufirmen. So natürlich auch von Gläser.
Die Serie 40 von Buick hatte einen obengesteuerten 6-Zylindermotor mit 4220 ccm und 80 PS. Dieser 1930 gebaute Buick 40 CC aus Österreich wurde beim Gläser-Treffen präsentiert.

Die 1931-1932 von Buick angebotene Serie 60 hatte einen 8-Zylinder Reihenmotor mit 4467 ccm und 90 PS.

Nachdem die Serie 40 als Einstiegsmodell weggefallen ist, war die von 1931-1935 gebaute Serie 50 das Einstiegsmodell von Buick. Die Serie 50 wurde mit einem neuen Reihenachtzylindermotor mit 3617 ccm und 77 PS ausgestattet. Dieser Buick 8/57 von 1931 fuhr bei den Ausfahrten zum Gläser-Treffen mit.
Mit diesem 1931 gebauten Buick 8/57 war ein weiteres Gläser-Cabrio der Bucik Serie 50 vertreten.

Der 1936 gebaute Chevrolet Imperial Convertible war ein weiteres Modell aus amerikanischer Produktion beim Gläser-Treffen in Dresden

Nach dem 2.Weltkrieg wurde Gläser-Karosseriebau verstaatlicht und mit VEB Karossereiwerke Dresden umbezeichnet. Bei KWD wurden dann für einige IFA-TypenSonderkarosserien gabaut. Aus dieser Epoche waren einige Modelle mit beim Gläser-Karosserie-Treffen.
Der EMW 327 ist das unveränderte Modell des BMW 327, das zwischen 1949 und 1955 in den verstaatlichten Fahrzeugwerk in Eisenach produziert wurde. Im Karosseriewerk Dresden wurde dieses EMW 327 Cabrio gebaut.

Der IFA F8 basiert auf dem Modell des DKW F8 und wurde im VEB Audi-Werke Zwickau von 1947-1955 gefertigt. Der Wagen hatte einen 2-Zylinder-Zweitaktmotor mot 690 ccm und 22 PS. Dieses formschöne Cabriolet wurde 1953 im Karosseriewerk Dresden gefertigt.

Eine nicht ganz so elegante Karosserie bekam dieser IFA F8 von 1954.

Das nachfolgemodell vom IFA F8 war der IFA P70. Er wurde von 1955-1959 in den Automobilwerken Zwickau gefertigt. Er hatte einen 2-Zylinder-Zweitaktmotor mit 690 ccm und 22 PS. Dieses Coupé wurde im KWD gefertigt.

Neben den Fahrzeugen mit Gläser- und KWD-Krosserien fuhren noch einige Fahrzeug zur Begleitung mit. So auch dieses Opel Kapitän'51 Cabrio.

Bei deisem Opel Admiral Cabrio handelt es sich um ein rüsselsheimer Werkscabrio.

Bei dem Nissan Figaro handelt es sich um ein Konzeptfahrzeug im Retro-Design aus dem Jahr 1991.

Foto: Mandy Biederman + André Breutel
Text: André Breutel / Elbingerode, 29.06.2010