2. Gläser - Karosserie - Treffen
in Dresden, 17.- 20. Juni 2010

Freitag, 18. Juni 2010 kurz vor 19.00 Uhr. Sehr elegante Oldtimer verschiedener Marken aus den 30er Jahren mit Gläser-Karosserien rollen durch die Straßen der Altstadt von Dresden in Richtung Frauenkirche. Erst sind es zwei, dann kommen fünf, es folgen ein paar dutzend und am Ende sind es knapp 50 edele Cabrios, Phätons und Coupés die vor der Frauenkirche eintreffen. Die Passanten bleiben stehen. Die Gäste der angrenzenden Restaurants drehen sich um und staunend wundern sie sich über den Aufzug der wunderschöner Autos. Nur ein paar Insider, die hier schon geduldig auf die Gläser-Karossen warten, kennen den Grund des Fahrzeugaufmarsches:
In Dresden findent wieder ein Gläser-Karosserie-Treffen statt.
Nach dem großen Erfolg des 1. Gläser-Karosserie-Treffen im Juli 2007 organisierte die Familie Rüdiger aus Radebeul die 2. Veranstaltung dieser Art. Dazu lud sie vom 17.-20. Juni die Besitzer von Autos mit einer Gläser-Karosserie in das Kim Hotel am Park in Dresden ein. 55 Teilnehmer folgten der Einladung und liessen die Veranstaltung zu einem großen Erfolg werden.

Als ich am Donnerstag, gegen 14.30 Uhr am Hotel eintraf, waren schon gut die Hälfte aller Teilnehmer vor Ort.

Aber immer mehr Trailer rollten auf das Hotelgelände und weitere Besitzer von Gläser-Karosserien brachten ihre Schätze zum Treffen.

Während Süddeutschland im Dauerregen versank, gab es nördlich vom Erzgebirge noch wunderschönes Cabriowetter. Somit öffnete die Famile Heydemann als erstes das Verdeck ihres Wanderer W22.

Die Familie Adler fuhr bei dem schönen Wetter gleich auf eigener Achse den Weg von Pirna nach Dresden im offen Cabrio.

Eine große Typenvielfalt unterschiedlicher Fahrzeughersteller und Marken mit Gläser-Karosserien waren aus allen Teilen Deutschlands und Österreich angereist. Am meisten vertreten waren die drei Auto Union Fahrzeugproduzenten Wanderer, Audi und Horch. Zudem gesellte sich eine große Zahl von Opel Typen. Aber auch Buick-, Ford- und Steyr-Modelle waren in mehrfacher Anzahl vertreten. Adler, BMW, Chevrolet, Mercedes, Bugatti und NSU-Fiat waren mit je einen Exemplar bei dem Treffen. Zudem gesellten sich noch ein paar Fahrzeuge, die im DDR-Nachfolgebetrieb - KWD - veredelt wurden.

Ein Buick 40 CC parkt neben einem Buick 8/57.

Ein weitere Buick 8/57 kam auf eigener Achse aus Berlin und wurde gut bewacht.

Opelparade mit glänzendem Chrom.

Das Programm an diesem Wochenende war sehr umfangreich und es gab viele interessante Sachen zu erleben.

Bereits am Donnerstagabend rollten gut 40 Oldtimer durch Dresden.

Das Ziel der ersten Ausfahrt war der Panometer in Dresden-Reick, wo sich die Fahzeuge im schönen Abendlicht präsentierten.
In dem ehemaligen Gasometer der Dresdner Gasanstalt befindet sich das 360° Panoramagemälde "1756 Dresden".
Das 27m hohe Gemälde kann von einem zentralen Aussichtsturm perspektivisch perfekt betrachtet werden. Die abgebildeten Objekte sind perspektivisch so dargestellt, dass man meint sie real sehen zu können.
So gab es beim Betrachten des Gemäldes viel für die Teilnehmer des Gläser-Treffens zu entdecken.
So natürlich auch der nächtliche Blick auf den Zwinger und der Frauenkriche. Mit interessanten Erläuterungen wurde das Erlebnis noch abgerundet.

Während die Teilnehmer das Gemälde bestaunten und sich anschließend am Buffet labten, konnten vor dem Panometer die Fahrzeuge von interessierten Autoliebhabern im schönen Abendlicht bestaunt werden.

Am Freitag gegen 09.30 Uhr startete die große Ausfahrt zur Festung Königstein.

Die Fahrt in die Sächsische Schweiz führt zunächst über Pasterwitz nach Freital.

Im Bordbuch stand an dieser Stelle, "steile Abfahrt mit Kurven".

Und diese hatte es in sich. Für die Autos aus den 30er Jahren mit ihren Bremsen war das nicht ganz so einfach und es konnte hier und da schon etwas Gummiabrieb entdeckt werden.

Die Fahrt durch den Stadtverkehr von Freital mit seinen vielen Ampeln war nicht einfach und ich wunderte mich in Possendorf, dass die Oldtimerkolonne noch so dicht zusammen war.

Die Altdeutsche Schäferhündin "Paula" beobachtete mit großem Interesse die Landschaft südlich von Dresden.
Denn mit der Fahrt durch das sächsische Tierreich gab es auch für die Hündin viel zu entdecken.

Ein '51er Opel Kapitän Cabrio bei der Ortsdurchfahrt von Maxen. Hinter Maxen begann der schönste Teil der Strecke - die Fahrt durch das Müglitztal und um die Burg Weesenstein.

In Cotta musste ich die Erfahrung machen, wie gefährlich man als Fotograf lebt. Als ich die Autos aus dieser Position fotografierte. Stand plötzlich nach lautem Quitschen das rechte Vorderrad eines PKW's keinen halben Meter neben mir. Der Fahrer hatte sich wohl so auf die Oldtimer im Gegenverkehr konzentriert, dass er mich trotz oranger Warnweste fast übersehen hat.

Als der Oldtimerconvoy die Talbafahrt von Cotta nach Neundorf befuhr, zogen dunkle Wolken auf.

Viele Fahrer nutzten einen kleinen Stop in Neundorf um das Verdeck zu schließen.

Bei den meisten Modellen geht das recht zügig. Doch am Mercedes Nürburg Phäton muss etwas länger gebastelt werden.

Doch Härte beweißt man, wenn man trotz eines Regenschauers als Chauffeur im Landaulette weiter fährt.

Ob mit offenem oder geschlossenem Verdeck. Alle Fahrzeuge erreichten die Festung Königstein. Der kurze Regenschauer war hier auch vorbeigezogen und das Wetter klarte auf.

Leider konnten die Fahrzeuge nicht direkt vor der Festung präsentiert werden. Nur der Audi 920 stand zur Präsentation vor den mächtigen Sandsteinsockel der Festung Königstein.

Alle anderen Gläser-Karosserien wurden auf einer Wiese vor dem Parkhaus dem interessierten Publikum präsentiert.

Anhand der Ähnlichkeit vom Wanderer W 250 und Audi Front 225 ist die Zusammenarbeit der Automarken der Auto Union erkennbar.

Dieser Opel Super 6 präsentiert sich mit Regenschutz.

Heckansicht vom Buick 8/57.

Die eleganteste Karosserie wurde für den Horch 930 Rodster konstruiert. Die schönen Speichenfelgen runden die Eleganz des Fahrzeugs noch ab.

Blick über die Kühler vom Audi, Wanderer, Buick und Horch hin zum Ford V8. Daneben die Amaturenansicht vom Opel Admiral.
Bei dem Tacho vom Opel Admiral fällt mir die Wochenschauwerbung von 1938 ein. Der Klick auf die Opelamaturen verlinkt.

Detailansicht vom Horch 930. Die Spiegelung vom Kapitän '39 im Zusatzscheinwerfer gefiel mir sehr gut. Daneben die Innenansicht vom Opel Kapitän '51 Cabrio.

Bei so viel Detailaufnahmen wurde glatt der Journalist der Lokalpresse auf mein Kollegin aufmerksam und entdeckte ihr Modell Talent. Das Ergebnis des Fotoshootings dürfte in der Sächsischen Tageszeitung zu sehen sein.

Über den Fahrzeugen thront die Festung Königstein.

Die Rückfahrt verlief über Pirna und Heidenau nach Dresden. Hier kamen die Gläser-Karosserien an Dresdens bekanntester Brücke, dem Blauen Wunder, vorbei.

Nach erfolgreicher Fahrt durch die Innenstadt von Dresden gab es am Kim Hotel am Park eine kurze Verschnaufpause, bevor um 18.30 Uhr zum nächsten Programmpunkt des Treffens gestartet wurde.
Mit der Fahrzeugpräsentation vor der Frauenkirche stand der Höhepunkt des Gläser-Karosserie-Treffens auf dem Programm. Der Aufmarsch von knapp 50 Oldtimern mit Gläser-Karosserie in der Altstadt von Dresden war schon ein Augenschmaus für alle Automobilliebhaber und Passanten auf dem Platz an der Frauenkirche.

Das Steyr 220 Sport Gläser-Cabrio wirkt sehr elegant auf dem Pflaster der Dresdner Altstadt.

Eine ganz andere Klasse bietet der Aufzug des Mercedes Nürburg Landaulette vor der Frauenkirche.

Ein Opel Super 6 vor der Frauenkirche.

Der Platz im Herzen von Dresden mit der Frauenkirche im Hintergrund bot eine sehr spezielle Kulisse für die einzigartigen Autos.

Der Blick in den Fahrzeugfond des Wanderer W10 verrät es, hier sind Genießer am Werk.

Die elegante Aufmachung ist für das anschließende Orgelkonzert in der Frauenkirche gewählt.

Die Rückkehr der Gläser-Karossen am späten Abend bot einen großartigen Anblick. Dieses Stillleben vom Opel Super 6 vor dem Hotel soll den 2. Tag beenden.

Für viele Teilnehmer war es eine kurze Nacht. Es wurde bis spät in die Nacht geplaudert und am Samstag gegen 10.00 Uhr startete die nächste Ausfahrt.

Die historischen Fuhrwerke der Triebischtalbaude boten einen schönen Hintergrund für die Autos aus den 30er Jahren.

Am Tanneberger Berg mussten die Veteranen zeigen was in ihnen steckt.

Aus dem Gerätehaus Raußlitz stieg starker Qualm auf! Das lag aber nicht an den Oldtimern, sondern an einer Übung der Ffw Ketzerbachtal.

Unter Aufsicht der Feuerwehr musste hier zur Freude des Fotografen in Schritttempo ein kleines Hindernis überquert werden.

Einige interessierte Zuschauer säumten die Strecke.

Mit der kleinen Ortschaft Schleinitz war das Ziel der Ausfahrt fast erreicht.

Als Tagesziel für die 2. Touristische Ausfahrt wurde das Schloss Schleinitz gewählt.

Die einstige Wasserburg, die in mehreren Epochen und unterschiedlichen Baustilen zum Schloß umgestalltet wurde, bot mit ihrem Gotischen Giebel eine phantastische Kulisse für die formschönen Gläser-Karossen.

Das Horch 830 Gläser-Cabrio von 1932 bietet ein phantastisches Bild.

Überboten wird es nur noch vom Horch 930 Rodster aus dem Jahr 1938.

Ein schönes Motiv bietet der Wanderer W50 auf dem Schloßhof von Schleinitz.

Vor der Schmiede parken ein Wanderer W23, Audi 225 und Buick 8/57.

Gläser-Ensemble vor dem Schloßteich.

Die Trauerweide passt harmonisch zum Mercedes Nürburg Phäton.

Im Opel Super 6 spiegelt sich der Bugatti T49.

Das P70 Coupé passt zum Nissan Figaro.

Das Mittagessen wurde in der "Scheune" vom Schloß Schleinitz eingenommen.

Weiterhin bot das Museum für ländliches Brauchtum viel Wissenwertes und einen interessanten Einblick in das Handwerk der vergangenen Epochen.

Entlang der Elbe führte die Rückfahrt über Meißen und Dresden zum Ausgangspunkt der Fahrt.

Wobei der formschöne Steyer 220 Sport vor dem Schubverband ein schönes Motiv bietet.

Wohlbehalten und ohne technische Deffekte kehrten alle Gläser-Karossen zum Kim Hotel am Park zurück.

Hier wurde bereits der Rote Teppich ausgelegt.

Bei der feierlichen Abendveranstaltung gab es eine große Danksagung an die Gäste und vor allem den Veranstaltern für die Organisation eines unvergessenen und einzigartigen Automobil-Treffens. Weiterhin wurden einige Teilnehmer geehrt.

Nach dem Buffet wurde die speziell für das Treffen angefertigte Gläser-Torte angestochen und als Dessert den Teilnehmern angeboten.

Es gab am Abend einen interessanten Vortrag über das Karosseriewerk Dresden und noch viel Unterhaltung und Überraschungen.

Foto: Mandy Biederman + André Breutel
Text: André Breutel / Elbingerode, 24.06.2010

Im 2. Teil werden die einzelnen
Autos genauer vorgestellt.


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