6. Oldtimertreffen der I.G. Oberharz
in Elbingerode/Harz; 16. August 2009

Die Elbingeröder Rohrbachstraße war wieder der Schauplatz für das Oldtimertreffen der I.G. Oberharz. Das Treffen zeichnet sich dadurch aus, dass es in den Straßen von Elbingerode und nicht auf einer Wiese, die sich bei schlechtem Wetter zum Schlammplatz entwickelt, stattfindet. Die Fachwerkhäuser mit ihren Blumenkästen geben so auch immer einen dekorativen Hintergrund. Da die Rohrbachstraße längst nicht mehr reicht, breitet sich das Treffen auch über den angrenzenden Steinweg aus. Dadurch bekommt das Treffen einen schönen städtischen Flair.
Somit kann man dann auch in der Luft hängende Motorräder vor historischem Fachwerk fotografien.

Eine große Anzahl historischer Kräder wurde am Steinweg abgestellt.

So auch die schöne Simson 425 Sport.

Ebendfalls aus dem Hause Simson, aber eine gewaltiger Nummer kleiner, der SR II. Auf solch einem Töff lernte ich das Kradfahren.

Etwas moderner und größer der Simson Spatz.

Ein sehr seltenes Stück - 1949 gebaute Bismark aus den Bismarkwerken in Radevormwald.

Dieses Mofa stammt aus dem Hause Wanderer.

Selbstporträt im Jawatank.
Das ganze Fahrzeug gleich dazu.

Wunderschöne Gespanne wurden bei dem Treffen ausgestellt.

So auch das DKW RT-Gespann.

Aus Eisenach - EMW R 35.

Bei so vielen Krädern darf ein AWO-Gespann nicht fehlen.

Die Wehrmacht war mit dem Zündapp KS 600 Gespann vertreten.

"Wo gehts denn hier nach Moskau?" - "Immer in diese Richtung!"
"Denn da fährt die russische Millitärtechnik!"
"Und die Amerikaner kommen aus der anderen Richtung!"

Kommen wir noch kurz zurück zum BRDM-2. Der Spähpanzer stammt aus den GAS-Werken in Nischni Nowgorod, dem ehemaligen Gorki und trägt die Bezeichnung GAZ 41-08. BRDM heißt nichts weiter als, Бронированная Разведывательно-Дозорная Машина

Dieser Opel 1,1 Liter hat sogar noch den ersten Lack von 1929 drauf!

Ein wunderschönes Fahrzeug ist dieser Opel 12/90 von 1932.
Im Nebeneinander mit dem ziemlich seltenen Renault 6 CV ergibt es ein schönes Foto.
Der Renault 6 CV jetzt noch mal einzeln. Eine ziemlich eigenwillige Konstruktion von 1925.

Mit der Übernahme der Eisenacher Dixi Werke stieg BMW 1928 in den Automobilbau ein. Der Dixi war ein Lizensbau des Austin Seven. Ab 1929 lief der Dixi mit leichten Veränderungen unter der Bezeichnung BMW 3/15 DA2 aus dem Werk.
Auch als Lieferwagen wurde der BMW 3/15 gebaut.

Eine Nummer größer und ein paar Jährchen jünger der BMW 315 von 1935.

Nun kommen die neuen Dienstwagen vom Bürgermeister der neugeschaffenen Gesamtgemeinde, die noch im namentlichen Rechtsstreit liegt. Aber weder Elbingerode noch Hasselfelde oder Benneckenstein liegen im Oberharz... Ist hier aber egal. Denn hier geht es nun mal um die Wahl des Dienstwagens.
Dieser Rolls-Royce Phantom macht da schon einen edlen Eindruck.
Etwas eleganter kommt da aber der Rolls-Royce Silver Wraith rüber. Macht sicher einen starken Eindruck, wenn man damit beim Landrat vorfährt.
Will man aber mit dem guten Geschmack für das Extravanze glänzen, sollte man sich für den Delahaye Belleville entscheiden. Der französische Flair bringt da sicher auch Extrapunkte!

Abteilung Zweitakter. Wunderschönes DKW F7 Cabrio aus dem Jahr 1937. Dazu das passende Outfit des Fahrers.

Aus den Anfängen des DDR-Fahrzeugbaus. Ein ziemlich seltener P70 Kombi.

Hier der Nachfolger, der P 50. Besser bekannt als Trabant 500.

Dieser sehr schöne Trabant Kombi gehört Christian Puse aus Elbingerode.

Standorwechsel. Wir kommen von den Fahrzeugen aus Zwickau zurück zur Eisenacher Produktion. Das ist ein Bild, was man so schnell nicht wieder zu sehen bekommt. EMW 340 Cabrio und Limousine nebeneinander.

Der Nachfolger vom EMW war der Wartburg 311. Hier enbendfalls als Limousine.

Der Lloyd 600 ist ein Kleinwagen aus der Bremer Borgward-Gruppe.

Passend dazu der Borgward Isabella.

Luftgekühlter Boxer im Doppelpack. Zunächst der Karman Ghia aus der zweiten Generation.

Danach ein 1200er.

Auf Opeltreffen hab ich dieses Modell noch nie gesehen. Eine sehr seltene Opel Olympia A Limo. Das Fahrzeug wurde als Luxusausstattung des Kadett B von 1967-1970 produziert. Die Ähnlichkeit zum B-Kadett lässt sich nicht leugnen. Den Experten werden aber gewisse Unterschiede schnell ins Auge fallen.

Dieses Kadett C-Coupé aus dem Harzkreis ist mir auch noch nicht vor die Linse gefahren.

Sprung nach Tschechien. Der Aero 30 wurde von 1934-1945 in Prag produziert. Wie der Name schon vermuten lässt, war Aero eigentlich ein Flugzeughersteller.

Mit dem Skoda Felicia bauten man zwischen 1959 und 1965 ein schönes Cabrio.

Der Tschaika ist wie der oben abgebildete BRDM ein Produkt der Gorkowski Awtomobilny Sawod. Die Luxuslimousine wurde ausschließlich für hohe Funktionäre der Warschauer Pakt Staaten gebaut. Der GAZ-13 wurde von 1959 bis 1977 gebaut. Er hatte eine 5,5 Liter V8-Maschine, die 195 PS erzeugte und die 2.100 Kg schwere Limousine auf 160 Km/h brachte. 21 Liter Benzin flossen dann auf 100 Km durch die Schläuche.

Bleiben wir noch beim Produktionsstandort Nischni Nowgorod. Der GAZ-21 ist besser bekannt als Wolga und wurde von 1956-1970 als Nachfolger vom GAZ-Pobeda produziert.

Viel, viel kleiner ist dann das Kultobjekt aus bella Italia - der Fiat 500. Aber wo er zum Einsatz kommt, würde der Wolga einfach eingekeilt stecken bleiben. Wer erinnert sich nicht an die Verfolgunsjagden von Kommissar Rizzo im 500er durch die Gassen von Napoli?

Etwas größer - der Fiat 1500.

Seitenstudie vom Alfa Spider.

Renault R4. Der klassische Hundfänger ist auch langsam ein Kultobjekt.

Der Lomax ist ein Kitcar auf der Basis des 2CV. Die Bauform vom Lomax 223 ist stark dem Morgan Three Wheeler nachempfunden.

So kommen wir auch gleich zum Morgan 4/4. Der Roadster der britischen Morgan Motor Company gilt als das am längsten gefertigte Serienauto der Welt. In leicht modifizierten Varianten wird es von 1936 bis heute produziert.

Als Vertreter der schwedischen Produktion war der Volvo 121 vertreten.

Etwas breiter machten sich die Amis. Der Buick Rivera mit Boattail-Heck kommt aus Rübeland.

Die Corvette C1 ist sehr selten zu sehen. Von der zwischen 1958 und 1960 gebauten Modellreihe gibt es wenige erhaltene Exemplare.

Den 74er Camaro sieht man da schon häufiger.

Japaner sind bei Oldtimertreffen sowieso recht selten. Vom Datsun Z 300 sieht man kaum ein Exemplar. Der Restaurator dieses 84er Modells hatte auch mit mehr Rost zu kämpfen als man es an Vorkriegsmodellen sieht.

Mit dem BMW Rennwagen war auch ein Objekt aus dem Motorsport vor Ort.

Der Framo 901 ist immer wieder ein schön anzusehener Kleintransporter.
Bei meinen Berichten vom IFA-Treffen in Werdau berichtete ich viel über die unterschiedlichen Modellvarianten.

In Waltershausen wird heute noch der Multicar gefertigt. Die Diesel-Ameisen Multicar M21 war nach der DK 3 das zweite Produkt aus dem Werk.

Im M22 konnte der Fahrer seinen Job nun auch im Sitzen nachgehen.

Hier der Größenvergleich zum IFA H6, dem größten gefertigten LKW der DDR.

Sehr schön auch der Drehleiter-Vergleich.

Wobei wir auch den Sprung zur Feuerwehr gemacht haben. Hier ein Borgward TF8/16 mit Ziegler Aufbau.
Ein sehr schönes Relikt ist auch die Ziegler Pumpe im Fahrzeugheck.

Der W50 TLF 16 ist sowohl bei Oldtimertreffen vertreten als auch bei einigen Feuerwehren noch im Einsatz. Ein Beispiel für die Robustheit dieses Fahrzeugs.

Ein IFA H3...
und der große Bruder H6.

Das Saurer Postauto ist ein schönes Relikt aus der Schweiz. Und immer schön dran denken, in der Schweiz hat der Postbus stets Vorfahrt!

Zum Schluß die Schlepper.

In Elbingerode und der Umgebung existieren noch viele Lanz Bulldogs. Hier die beiden 20er von Kalle Schmidt und Bernd Neubauer.

Sehr schön restauriert der Lanz Bulldog aus Benzingerode.

Im origianal brüniertem Zustand - 35er Lanz aus Königshütte.

Der größte unter ihnen - 45er Lanz Bulldog von Fredi Böhme.

1952 wurde die Baureie HE vorgestellt. Bei dieser Baureihe wurde der für Lanz typische liegende Glühkopfmotor durch einem zeitgemäßen Diesel-Mitteldruckmotor getauscht. Dabei verloren aber diese Schlepper den typischen Lanz-Kult.

Mit dem Schlüter von Bad Harzburg nach Elbingerode.

Ford 3000 4 Wheel Drive Tractor von 1972.

Der legendäre RS 01/40 Pionier darf nicht fehlen.

Ein etwas eigenartiges Unikum ist dieser Eigenbauschlepper auf der Basis des Multicar M21. Jens Kruse kaufte ihn in Kroppenstedt und stellte ihn bei diesem Treffen das erstmalig aus.

Ein schönes Ensemble boten die selbstfahrende Bandsäge der Fa. Hans Rode aus dem Jahr 1936 und der Kramer K18. Beide fahrzeuge gehören Karsten Böhme.

Das einzige Fahrzeug, was nicht auf eigener Achse zum Treffen kam, war die Kemna-Walze Typ KGS aus dem jahr 1928.

Neben dem Oldtimertreffen gab es an diesem Sonntag noch andere Veranstaltungen in Elbingerode. Die Heimatstube feierte ihr 10-jähriges Bestehen. Davor gab es einen kleinen Markt und in der ehemaligen Polizeistation eine schöne Ausstellung. Zudem bot die Kirche Kirchturmbesteigungen an.

Die Fleischerei Müller feierte ihr großes Hoffest. Bei Live-Musik und Line-Dancern folgten viele Leute der Einladung und man traf mal wieder viele alte Freunde. Alles in allem kann man sagen, es war mal wieder ein kleines Stadtfest.

Foto+Text: André Breutel Elbingerode, 20.08.2009